Neben den bekannten Nadeln umfasst die Akupunktur viele weitere wirksame Techniken, die entweder eine spezielle Art der Akupunkturbehandlung oder eine ergänzende Methode darstellen.
Die TCM besteht im Wesentlichen aus 5 Behandlungssäulen:
I. Chinesische Heilkräutertherapie
II. Tui-Na = therapeutische Massage
III. Ernährung
IV. Qi-Gong
V. Akupunktur
Neben den bekannten Nadeln gibt es in der Akupunktur noch viele andere wirksame Techniken, die entweder eine besondere Form der Akupunkturbehandlung oder eine ergänzende Methode darstellen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, was diese Methoden sind und was sie Ihnen bieten können.
Die folgenden Methoden werden in unserem Zentrum angeboten und täglich angewendet, um Ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren:
- Akupunktur und Moxibustion
- Schröpfen
- Gua Sha
- Elektro-Akupunktur
- Blutungen
- Pflaumenblütennadel
- Schädelakupunktur
- Ohr-Akupunktur
Warum besteht eine Akupunkturbehandlung nicht nur aus Nadeln?
Die Akupunktur mit Nadeln ist eine sehr effektive und nachhaltige Behandlungsmöglichkeit, die unsere Organsysteme harmonisiert und aktiviert. Es gibt viele Techniken, die die Wirkung der Nadeln unterstützen, verstärken oder ersetzen. Diese werden je nach Diagnose und Behandlungsstrategie ausgewählt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es gibt Fälle, in denen auf Nadeln verzichtet werden muss, weil der körperliche, geistige oder seelische Zustand des Patienten dies nicht zulässt. Vor allem bei empfindlichen Patienten oder Kindern werden alternative Techniken eingesetzt. Auch bestimmte Erkrankungen oder z.B. eine Schwangerschaft sind Indizien für den Einsatz alternativer Techniken. Wir möchten Sie einladen, uns Ihre Bedenken oder Unsicherheiten bezüglich der Nadeln mitzuteilen, damit wir diese berücksichtigen können.
Akupunktur und Moxibustion
Bei der Akupunktur werden Nadeln in bestimmte Punkte entlang der Meridiane gestochen. Auf diese Weise wird der Fluss des Qi angeregt und die entsprechenden Organsysteme werden beeinflusst. Wenn Sie mehr über die Wirkung der Akupunktur wissen möchten, empfehlen wir Ihnen ein Gespräch mit unseren Therapeuten oder den Artikel "Was ist Akupunktur?".
Zur Akupunktur gehört auch die Moxibustion, gewöhnlich "Moxa" genannt. Diese Techniken werden oft in Kombination angewendet. Bei der Moxa wird ein getrocknetes Kraut (z. B.: Chinesischer Beifuß, lat.: Artemisia vulgaris) auf Akupunkturpunkten oder umliegenden Regionen verbrannt. Dadurch werden u. a. das Qi und das Blut bewegt, tonisiert oder zerstreut.
Es gibt zwei Arten von Moxa:
- Direktes Moxa: Moxa-Kegel werden direkt auf die Haut gesetzt und verbrannt. Dies wird in Europa nicht praktiziert.
- Indirektes Moxa: Moxa-Gele werden auf die Nadel, auf Ingwer oder Knoblauch, auf Meersalz oder anderes gelegt. Moxa-Zigarren oder eine Moxa-Box.
Bei Moxa ist die Wärme das therapeutisch genutzte Prinzip. Wärme wärmt, verwandelt und bewegt. Daher wird sie hauptsächlich zur Stärkung und Vorbeugung des Immunsystems, zur Beseitigung von Kälte und zur Lösung von Blockaden eingesetzt. Die Technik wird z.B. häufig bei Unfruchtbarkeit oder Rückenschwäche eingesetzt. Bei zu viel Hitze (Emotionen, Entzündungen, Fieber), starken Schwächezuständen, Schwangerschaft oder offenen Wunden ist dabei besondere Vorsicht geboten.
Schröpfen
Nach der TCM wird die Schröpftechnik vor allem zum Ausleiten, Bewegen und Tonisieren verwendet und kommt vor allem bei Anzeichen von Stagnation, Kälte oder Hitze wie Schmerzen, Erkältung oder Infektionskrankheiten zum Einsatz. Es werden "Gläser" aus Glas, Bambus, Keramik oder Kunststoff verwendet. Diese Gläser erzeugen beim Aufsetzen ein Vakuum, das den Stoffwechsel anregt. Dadurch wird die Durchblutung und damit die Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen erhöht und der Abtransport von Stoffwechselschlacken aus dem Gewebe gefördert.
Es wird Raum für neues Gewebe und Heilung geschaffen.
Die verschiedenen Schröpftechniken sind das Feuerschröpfen, das blutige Schröpfen, das Nadelschröpfen, das Blitzschröpfen, die Schröpfmassage und das Schröpfen mit Kräutern oder Wasser. Bei hohem Fieber, Schwangerschaft, Menstruation oder empfindlichen Stellen wird diese Technik nicht oder nur in abgeschwächter Form durchgeführt. Nach der Behandlung können sich an den geschröpften Stellen Hämatome bilden, die einige Tage lang sichtbar sein können. Neben dem Schutz vor Kälte wird für die folgenden Tage nach dem Schröpfen auch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr empfohlen.
Gua Sha
Der Begriff bedeutet "einfach ausgedrückt" das Auskratzen von Krankheiten. Üblicherweise wird mit einem glatten Porzellan- oder Steinschaber wiederholt über eine Hautpartie gekratzt. Dadurch werden Qi und Blut stark bewegt, was die Blutzirkulation fördert und den Stoffwechsel anregt. Diese Technik wird hauptsächlich eingesetzt, um Blockaden zu lösen und krankmachende Faktoren zu vertreiben. Die Methode hat auch eine enorme Wirkung auf den Geist, so dass neben körperlichen auch emotionale Blockaden und Unklarheiten behandelt werden können.
In der TCM wird die Haut auch als Spiegel des inneren Selbst gesehen, so dass diese Methode auch eine direkte Wirkung auf die Organe hat.
Guasha ist daher besonders geeignet bei Schmerzen, Insensationen, emotionalen Blockaden, Narben oder akuten exogenen pathogenen Faktoren (z.B. Kälte).
Nach der Behandlung bilden sich, ähnlich wie beim Schröpfen, Petechien oder Hämatome auf der Haut, die sofort eine Rolle bei der Diagnose der Ursache spielen. Bei Hauterkrankungen, Blutungsneigung, Schwangerschaft, ausgeprägter Bindegewebsschwäche oder offenen Wunden wenden wir Guasha nicht oder nur in reduziertem Umfang an. Nach der Behandlung kann es neben Hämatomen zu einer Erstverschlimmerung der Symptome, emotionalen Stimmungsschwankungen und auch Müdigkeit kommen. Es ist wichtig, diese Nachwirkungen zu beobachten und Zeit für Erholung und Ruhe einzuplanen. Außerdem sollten die behandelten Stellen vor Hitze und Kälte geschützt und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Die verjüngende Wirkung von Guasha wird auch in der Kosmetik genutzt. Sie erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird vor allem im Bereich des Gesichts und des Dekolletés angewendet. Dazu werden verschiedene Edelsteine verwendet, die die Blutzirkulation im Gesicht fördern. An entzündeten Stellen ist diese Technik jedoch nicht zu empfehlen, und es sollte immer darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Druck ausgeübt wird.
Ohr-Akupunktur
Seit den Erkenntnissen von Dr. Paul Nogier, dass alle Organe des Körpers im Ohrmikrosystem vertreten sind, wurde die Ohrakupunktur kontinuierlich weiterentwickelt und vertieft erforscht. Mit der Ohrakupunktur können die Organsysteme des gesamten Körpers therapeutisch beeinflusst werden. Es werden Nadeln, Akupressur, Ohrsamen oder Dauernadeln verwendet. Unsere Therapeutinnen und Therapeuten zeigen Ihnen gerne Punkte, die für Sie relevant sein könnten. Diese wirkungsvolle Technik eignet sich besonders, wenn bestimmte Körperregionen für andere Techniken nicht zugänglich sind, als Ergänzung zur Körperakupunktur oder als Dauertherapie mit Dauernadeln.
Skalp-Akupunktur
Toshikatsu Yamamoto, MD (Ph.D.) ist der Begründer der Yamamoto New ScalpAcupuncture (YNSA) Methode. Er hat diese Methode seit den 1960er Jahren durch jahrzehntelange klinische Beobachtungen und Studien unermüdlich erweitert und perfektioniert. Mit der Neuen ScalpAkupunktur werden Schmerzen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Störungen des Organsystems schnell und effizient behandelt. Die Schädelakupunktur ist, wie die Ohrakupunktur, ein Mikrosystem und über den Schädel können alle Organsysteme des Körpers beeinflusst werden.
Pflaumenblüten-Hammer
Der Hammer besteht aus einem Kopf mit 5 bis 18 sterilen Nadeln. Mit ihm werden Meridiane oder Akupunkturpunktbereiche beklopft und behandelt, um sie zu stimulieren. Dies fördert die Blutzirkulation, die Abwehrkräfte, die Entgiftung und bewegt das Qi. Diese Technik ist in der Regel nicht schmerzhaft und verursacht eine leichte Rötung auf der Haut, die nach kurzer Zeit wieder verschwindet und die Wirkung der Behandlung anzeigt.
Elektroakupunktur
Diese Technik ist eine moderne Erweiterung der Manipulation von Akupunkturnadeln. Nach dem Einstechen wird elektrischer Wechselstrom durch die Nadeln geleitet, was zu einer stärkeren Stimulation der Akupunkturpunkte führt. Während der Behandlung ist ein leichtes Zucken und Vibrieren der Stellen zu spüren, was zu einer Entspannung und Bewegung des Qi führt. Diese Technik wird insbesondere bei neurologischen Erkrankungen, chronischen Schmerzen, Krämpfen und Lähmungen eingesetzt.
Blutungen
Bei Blutungen werden die Akupunkturpunkte mit einer sterilen Nadel oder einer kleinen Blutlanzette angestochen, um ein paar Tropfen Blut herauszudrücken. Es kann auch ein blutendes Schröpfen durchgeführt werden, bei dem nach dem Einstechen in die Haut ein Schröpfglas aufgesetzt wird. Diese Technik wird vor allem bei Anzeichen von Bluthitze wie Schwellungen, chronischen Schmerzen und Stagnation angewandt und wird nicht empfohlen bei schwachen Patienten, Hypotonie, starker Blutungsneigung und während der Schwangerschaft.